Mein zweirädriges Leben im Rückblick hat eigentlich erst spät mit richtigen Mopeds zu tun gehabt. Ganz früh, als 6jähriger Knirps, wollte ich immer auf den Fahrrädern meiner Brüder fahren. Das waren so große schwarze häßliche Teile, wie sie in den 60ziger Jahren üblich waren. Mit diesen Dingern war ich nie zurecht gekommen. Also bin ich wieder mit meinem Holzroller durch die Gegend gefahren. Sowas nennt man heute übrigens Kick-Board, fertigt es aus Aluminium und es fahren nicht mehr 6jährige Kinder damit, sondern erwachsene Manager. Wie das Leben doch manchmal so komisch spielt. Irgendwann wurden dann Bonanza-Räder die ganz große Mode. So auch mein Traum. Für mich reichte es dann aber nur zu einem gebrauchten altersschwachen Klapprad. Als nächstes waren dann die 10gängigen Rennräder der große Schrei. Mein ältester Bruder hatte so eins und wollte mich nie drauf fahren lassen. Also habe ich mir das dann einfach einmal “ausgeborgt”, als er nicht zu Hause war. Ich bin mit dem Gerät dann auch direkt in einen Geschwindigkeitsrausch gekommen, was dazu führte, daß ich eine Kurve unterschätzte und statt elegant durch die Kurve zu fahren, gegen den Bordstein knallte. Das Rennrad warf mich höchst unsanft ab und ich flog in die Wiese. Anschließend durfte ich das Rad dann nach Hause schieben, weil das Vorderrad ziemlich verbogen war. Dann kam die Mofa-Zeit. Da war ich auch nur Zaungast. Mein ältester Bruder (der mit dem Rennrad) besaß ein blaues Mars-Mofa aus dem Quelle-Katalog. Ich durfte mal wieder nicht damit fahren. Deswegen hielt ich mich dann mehr an einen Kumpel . Er fuhr ein silbernes Kreidler-Mofa; natürlich frisiert. Er war einsichtiger und lies mich auch mal fahren. Man war das Ding flott. Aber zu flott für meine Bremskünste. Nachdem ich so mit Vollgas die Straße runterdüste, dachte ich mir, es wäre bestimmt auch ein gutes Gefühl einmal voll in die Bremse zu langen. Das habe ich dann auch ausprobiert und lag wieder mal auf die Nase. Er hatte mir komischerweise das Mofa nicht mehr geliehen. Mit 16 gab es die Möglichkeit ein Moped mit 50ccm, eine Victoria oder sowas war’s wohl, von einem Kumpel für wenig Geld zu kaufen, Mir fehlte dazu nur der Klasse 4 Führerschein. Den konnte man aber ganz unbürokratisch beim TÜV machen. Das gefiel mir. Also bin ich auch ganz spontan zum TÜV gegangen, ohne Vorbereitung natürlich, hab meine Gebühr bezahlt und bin glatt durch die Prüfung gerasselt. Somit wurde nichts aus dem Moped. Seit der Zeit hatte ich dann die zweirädrigen Fahrzeuge etwas aus dem Auge verloren. Erst viele Jahre später, so etwa mit 35 Jahren, spukten sie mir langsam wieder durch den Kopf. Es dauerte dann noch drei Jahre , bis ich mich mit 38 dann endlich entschloß, den richtigen Motorradführerschein zu machen. Der Rest steht unter “Historie”. |