Winkend durch den Maghreb Al Aska: 3.Tag
(11.04.2003)

ÜberblickStrecke Al-Jadida - Cap Beddouza / GPS: N32 46 17.9  W8 58 56.2Strecke Al-Jadida - Cap Beddouza / GPS: N32 44 56.3  W9 0 50.8Cap Beddouza / GPS: N32 32 7  W9 16 42.3Strecke Cap Beddouza - Essaouira / GPS: N32 4 7.4 W9 19 42.2Strecke Cap Beddouza - Essaouira / GPS: N31 47 59.6 W9 33 43.6

Länge:

242,2

Km

Wegpunkte:

Al-Jadida - Oualidia - Safi - Dar-Caid-Hadji - Essaouira

Zur Tour:

Hotel Les Palais Andalous / Al-JadidaDie Sanitäranlagen im Hotel waren wohl nicht so optimal. Der ganze Flur vor den Hotelzimmern stand unter Wasser. Da mußte es wohl einige undichte Stellen gegeben haben. Egal, endlich strahlend blauer Himmel. Bei dem Wetter machte es richtig Spaß, dass Gepäck auf dem Moped zu verstauen.

Dann ging’s wieder los. Zuerst mußten wir uns aber um das Frühstück kümmern, da es in dem Hotel nichts zu Essen gab. Wir hielten an einem Straßencafe an und bestellten uns ein französisches Frühstück. Hörnchen und Milchkaffe. Einfach herrlich, so draußen in der Sonne zu sitzen und gemütlich zu Frühstücken. Wir konnten uns Zeit lassen, da wir heute eine relativ kurze Etappe vor uns hatten.

Wieder auf den Mopeds, bogen wir so bald wie möglich ab um auf dieStrecke Al-Jadida - Cap Beddouza Küstenstraße zu gelangen, die wir bis Essaouira nicht mehr verließen. Die Straßenführung war eher langweilig. Bei dem Wetter und dem Ausblick war das aber egal. Es machte richtig Spaß, in der Sonne am Meer entlang zu fahren. Beim ersten Fotostopp wurden wir gleich von neugierigen Kindern umzingelt. Die Jungen waren richtig begeistert von der unerwarteten und willkommenen Abwechslung, die wir boten. Das erste Mal in unserer Zeit in Marokko begegneten uns hier andere Motorräder.

Strecke Al-Jadida - Cap Beddouza / GPS: N32 46 17.9  W8 58 56.2Beim zweiten Fotostopp auf der Strecke fuhr sogar eine Ducati mit schweizer Nummernschild an uns vorbei. Wer sagt, dass man in Marokko nicht auch mit normalen Straßenmaschinen fahren kann?! Weiter führte uns die Küstenstraße südwestlich und wir erreichten CapCap Beddouza / GPS: N32 32 7  W9 16 42.3 Beddouza.  Ein idealer Platz für die nächste Pause. Auffällig ist hier ein in blau und weiß gehaltener Leuchtturm, der direkt an einer Steilkante gebaut wurde. Man braucht nur eine kurze Strecke zu gehen, um an die steil abfallende Felsenküste zu gelangen, die einen herrlichen Ausblick auf das Meer bietet.

Von Cap Beddouza ging es nun genau südlich auf Safi zu. Hier wurden die knurrenden Mägen versorgt. Bevor wir nach dem Essen die restlichen 124 km bis Essaouira in Angriff nehmen konnten, mußten wir aber zuerst den Streit zwischen den Kindern schlichten. Nachdem diejenigen, die unsere Mopeds bewacht hatten, dafür ihr Geld bekommen hatten, wollten alle anderen, die zufällig auch anwesend waren, ebenfalls etwas von dem Kuchen abbekommen.

Strecke Cap Beddouza - Essaouira / GPS:  N32 4 7.4 W9 19 42.2Johannes hatte die ganze Zeit davon gesprochen, unbedingt im Meer baden zu wollen. Die Gelegenheit bot sich ca. 35 - 40 km hinter Safi. Unsere Strecke ging leicht bergab und so sah man schon von weitem einen wunderschönen Sandstrand. Für uns ergaben sich nette Fotomotive und Johannes konnte endlich in's Wasser. Er war übrigens der Einzige, der sich in die Fluten stürzte. Nach seinen Worten war das Wasser richtig angenehm. Ich habe aber andere Vorstellungen von warmem Wasser, so dass ich mir das Badevergnügen verkniff.

Von Dar-Caid-Hadji bis Oum-el-Aioun verläuft die Küstenstraße schnurgerade, wie mit dem Line gezogen. Die Strecke führ durch meist landwirtschaftlich genutztesStrecke Cap Beddouza - Essaouira / GPS:  N31 47 59.6 W9 33 43.6 Gebiet. Nach ca. 45 Fahrtzeit fiel uns ein Motorrad auf, dass am Straßenrand stand. Es war die einsame Ducati, die uns schon am Vormittag bei einer Pause überholt hatte. Wir stiegen gerade von den Mopeds ab, da kroch der Duc-Fahrer aus dem Gebüsch. Wir kamen ins Gespräch und Thomas, so hieß der Ducatisti, erzählte uns, dass er schon einige Kilometer in Spanien hinter sich gebracht hatte und nun Marokko erkunden wolle. Sein Tagesziel war auch Essaouira. Wir wollten uns deswegen abends dort treffen und gemeinsam Essen gehen.

In Essaouira angekommen gab es eine angenehme Überraschung. Unsere Unterkunft, die Villa Quieta, erwies sich als absoluter Glücksgriff und kann nur wärmstens als Tipp empfohlen worden. Das Gebäude war ursprünglich ein Stadthaus eines wohlbetuchten Marokkaners. Nach seinem Tod stand das Haus acht Jahre leer und wurde später als Hotel wieder aufgebaut. Die Bezeichnung Stadthaus ist für diesen Bau allerdings absolut untertrieben. Nachdem man das Gebäude betreten hat, wird man wirklich erschlagen von dem prunkvoll und schön ausgestatteten Inneren. Ich muß wirklich neidlos zugestehen, dass die Marokkaner einen guten Geschmack haben. Wir wurden direkt in den Salon geführt und trauten kaum uns mit den dreckigen und verschwitzten Mopedklamotten auf die schönen Sofas zu setzen. Gleich wurde uns Pfefferminztee serviert, so dass uns die Wartezeit bis zum Empfang der Zimmerschlüssel nicht langweilig wurde. Der Salon ist eine reine Augenweide, mit den geschnitzten Möbeln, den mit Ornamenten verzierten Wänden und dem Springbrunnen in der Mitte. Ich fühlte mich auf Anhieb Sonnenuntergang in Essaouira / GPS: N31 30 47 W9 46 11wohl und ließ mich zu der Bemerkung hinreißen, dass ich mich hier so zu Hause fühlte, als würde ich zu dem Haus schon immer gehören. Das wurde gleich zum Anlaß genommen, um mich auf den Rest der Tour immer mit Hoheit, Prinz oder königliche Hoheit anzureden. Naja, auch nicht schlecht, mit seinem Gesinde durch die Welt zu reisen. Nachdem wir unsere Schlüssel in Empfang genommen hatten, erwarteten uns nicht weniger geschmackvoll eingerichtete Hotelzimmer, die nach Räucherstäbchen rochen. Alles in diesem Hotel hat Stil und ist angenehm. Bevor wir uns zum Abendessen aufmachten, genossen wir noch auf der Dachterasse mit Meerblick einen traumhaften Sonnenuntergang.

Anschließend trafen wir uns an der Hafenpromenade mit dem Ducati-Thomas. Unser Restaurant, Chez Sam, lag ganz am Ende des Hafens. Das hätte ich da auch nie vermutet. Der Weg dorthin führte wirklich durch die hintersten Ecken des Hafens und ich hätte eher die Unterkünfte von Dockarbeitern erwartet, als so ein gutes Restaurant. Hier gab es übrigens auch Alkohol im Ausschank. Nach gutem und reichlichem Essen spazierten wir durch die Altstadt und beendeten den Abend bei ein paar Bierchen in einem marokkanischen Biergarten. Das Fazit von Tag 3 war: Toller Tag mit schöner Landschaft, perfekter Unterkunft, gutem Essen und ideal ausgeklungenem Abend.

Unterkunft:

Villa Quieta

Bilder des Tages:

Tourkalender:

April 2003

Mo

Di

Mi

Do

Fr

Sa

So

 

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

 

 

 

 


 

Text: M. Willems
Bilder: M. Gross, J. Stadler, M. Willems
(C) TMS Thys Moped-Seite 10.08.2003