Winkend durch den Maghreb Al Aska: 8.Tag
(16.04.2003)

ÜberblickZagora / GPS: N30 19 0  W5 50 0Kasbah Asslim / GPS: N30 40 30.5 W6 23 17Strecke Tansikht - Tazzarine / GPS: N30 51 12.4 W5 54 44.2Strecke Tazzarine - Erfoud / GPS: N31 14 9.6 W4 44 24.5Strecke Erfoud - Merzouga / GPS: N31 8 50.2 W4 3 27.8Hotel Oasis (Merzouga) / GPS: N31 6 52 W4 0 47.2

Länge:

414,3

Km

Wegpunkte:

Zagora - Tansikht - Imi-n’Kern - Tazzarine - Alnif - Rissani - Erfoud - Merzouga

Zur Tour:

Bernd 1 hatte uns gestern so von der Kasbah vorgeschwärmt, dass wir sie heute noch einmal besichtigen wollten. Die Kasbah Asslim liegt zwischen Timiderte und Kasbah Asslim / GPS: N30 40 29.3 W6 24 24.4Tansikht. Die Strecke zu der Lehmburg führt auf engen Wegelchen durch ein nettes altes Wohnviertel. Im Gegensatz zu vielen anderen ist diese Kasbah noch recht gut erhalten und teilweise auch bewohnt. Wir wurden von einem freundlichen Marokkaner für wenig Geld geführt. Die Verständigung in einem Gemisch aus Englisch und Französisch ging wider Erwarten relativ gut. Es ist schon beeindruckend, was aus reinem Lehm alles gebaut werden kann. Von der Dachterasse hatten wir einen schönen Ausblick auf die umliegende Landschaft und die benachbarten Burgen. Wer will, kann sich auch hier einquartieren.

Nach der Kasbah-Besichtigung fuhren wir bis Tansikht zurück und bogen östlichStrecke Tansikht - Tazzarine / GPS: N30 51 12.4 W5 54 44.2 Richtung Tazzarine und Erfoud ab. Die Landschaft, durch die wir hier fuhren erinnerte mich, abgesehen von den vereinzelten Bäumen und Sträuchern, permanent an Marsbilder. Rötliche Berge und rötliche Steinwüste. Ein ideales Trainingsgelände für Marsbesucher. Die Berge selber sahen so aus, Strecke Tazzarine - Erfoud / GPS: N31 14 9.6 W4 44 24.5als hätte ein Riese mit einem Rechen parallele Querrillen in den Stein gekratzt. Wie diese Linien wohl zustande kamen? Bis Tikkert-n-Ouchchane blieb die Landschaft gebirgig.

Sieht man sich das Gebiet um Erfoud auf der Landkarte an, dann erinnert es an einen Meerbusen, wenn es mit Wasser gefüllt wäre. Die ganze Region ist von Bergen umgeben ausser einen schmalen "Durchgang" im Nordwesten. In Erfoud bogen wir südöstlich Richtung Merzouga ab.

Im Gegensatz zu unserer bergigen Marslandschaft, die wir bisher durchquert hatten, war jetzt alles Topfeben. Mein GPS zeigte mir auf der rechten Seite einen See an, der aber einfach nicht auftauchen wollte. Das ist wohl eher ein Saisonsee, der nur nach Regenfällen existiert und in der trockeneren Zeit wieder verdunstet. Dieser obere Teil der Strecke war schon ziemlich langweilig. Etwa auf halber Strecke nach Merzouga kreuzten plötzlich eine Unmenge von Jeeps unseren Weg. Wie sich später heraus stellte, waren das die Teilnehmerinnen der Frauen-Rally "Aisha Gazelle".

Schon bald danach zog ein rötlich schimmerndes Etwas in der Ferne meine Aufmerksamkeit an. Mit der Zeit wurde dieses Etwas immer größer und deutlicher und entpuppte sich als eine ziemlich große Sanddüne, der "Erg Chebbi". Der Anblick war einfach faszinierend, nicht zuletzt auch wegen der Farben. Der Wüstenboden ist mit einer schwarzen Steinschicht bedeckt auf dem am Horizont die rötlich leuchtenden Sanddünen stehen und das alles überspannt von einem blauen Himmel. Der Erg Chebbi erhielt seine rötliche Farbe nur durch die Abendsonne; am hellichten Tag erscheint er in normalem Sandgelb. Das ganze Szenario schrie einfach nach einem Fotostopp.Strecke Erfoud - Merzouga / GPS:  N31 8 50.2 W4 3 27.8

Während unserer Fotografiererei erschien plötzlich ein Auto, hielt an und eine Frau fragte, ob wir Deutsche seien. Wie wir nur einfach immer im Ausland erkannt werden. Selbst verpackt in Mopedklamotten scheinen wir etwas unverkennbares zu haben. Naja, wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Frau auch eine Deutsche war, die jedes Jahr in Marokko Urlaub macht. Sie fragte ob wir ein Hotel suchten, sie wüsste ein gutes Hotel. Also fuhren wir ihrem Auto nach und waren gespannt, wo sie uns wohl hinlotsen würde. Plötzlich tauchte links von uns liegend mitten im Nichts auf einem Hügel ein Kasbah-artiges Gebäude auf. Kaum dachte ich, es wäre doch toll, wenn dieses Ding unser Hotel wäre, da bog der Wagen auch schon nach links ab und hielt genau auf die Kasbah zu.

Hotel Oasis (Merzouga) / GPS: N31 6 52 W4 0 47.2Was soll man sagen: Wir waren alle ziemlich begeistert von dem Hotel. Auf dem Hügel hatte man einen phantastischen Ausblick auf den Erg Chebbi und das gesamten Umland. Das Gebäude selber war ziemlich urig, die Besitzer freundlich und das Essen schmeckte auch. Wir fühlten uns richtig wohl und bedauerten zwei Tage in Zagora anstatt hier verbracht zu haben. Die Nacht schliefen Johannes und ich übrigens auf dem Hoteldach in einem Beduinenzelt.

Bilder des Tages:

Tourkalender:

April 2003

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Text: M. Willems
Bilder: B. Deiss, M. Gross, M. Hölmer, M. Willems
(C) TMS Thys Moped-Seite 14.09.2003