Winkend durch den Maghreb Al Aska: Hinreise
(06.04 -08.04.2003)

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Verladebahnhof KonrwestheimLange hatte es gedauert und jetzt war es endlich so weit. Der Start unserer Marokkotour. Wir hatten uns um 16.00 bei mir verabredet. Von mir aus ging es nach Kornwestheim zum Verladebahnhof des Autoreisezugs. Jeder bekam vom Bundesbahner einen Zettel, mit der Aufschrift Narbonne, den er sichtbar an seiner Q befestigen mußte. Anschließend Helm auf und die Q in den Waggon reinfahren. Die Helmpflicht bei der Verladung macht wirklich Sinn. Die Bauhöhe der Waggons ist so niedrig, dass man sich mit dem Oberkörper auf den Tank seiner Q legen muß, um nicht mit dem Schädel an das Dach anzuschlagen. In der Stellung sieht man allerdings nicht wirklich viel. Man ist immer wieder versucht, den Kopf etwas anzuheben und knallt dann zur Belohnung auch gleich mit dem Helm gegen das Dach. So bugsiert man sein Moped, halb laufend halb fahrend, an seine Position an der es dann mit Gurten fest gezurrt wird. Das Verladeprinzip der Bundesbahn war uns allerdings ein Rätsel. Obwohl der Zug ausgebucht war, wurden unsere Mopeds in Dreiergruppen verladen, so dass beim dritten Moped zwangsläufig eine Lücke blieb. Der Bahnbeamte meinte, es wäre so Vorschrift. Verstanden hatte er die Vorschrift aber auch nicht; wie auch?

Nach der Verladung forderten unsere knurrenden Mägen ihren Tribut. Wir suchten ein Restaurant oder ähnliches, fanden aber nur die Bahnhofsdönerbude offen. Also rein und die Mägen mit eßbaren und einem Bierchen aufgefüllt. Lange hielten wir es aber nicht aus. Der Laden hatte den typischen Charme von Bahnhofsgaststätten. Es dauerte noch etwas, bis unser Liegewagen am Bahnsteig bereit gestellt wurde. Also suchten wir uns eine möglichst windgeschütze Ecke um nicht vorher zu erfrieren. Das Wetter war wirklich nur dazu gut, um in den Urlaub zu flüchten; rattenkalt und grau. Nachdem wir endlich einsteigen durften, begann der gemütliche Teil. Zu viert, Bernd 2 reiste getrennt mit dem Autoreisezug aus Hamburg an, konnte man es sich in dem Abteil doch ziemlich bequem machen. Den Rest der Zeit, bis zur Ankunft in Narbonne, verbrachten wir damit teilweise unsere mitgebrachten Essen- und Biervorräte zu vernichten und anschließend in den Verdauungsschlaf zu wechseln.

Unsere Ankunft morgens in Narbonne war vielversprechend. Strahlender blauer Himmel und Sonnenschein erwartete uns. Jetzt fühlte ich mich zum ersten Mal wieCafe in Narbonne im Urlaub. Wir hatten gerade noch genug Zeit um das servierte Bundesbahnfühstück zu essen als es auch schon hieß: In den Bus umsteigen, der uns zum Verladebahnhof brachte. Dort angekommen gurteten wir unsere Q'e von der "Leine" und "führten" sie vom Waggon runter. Die Temperaturen waren übrigens auch noch nicht begeisternd. Ziemlich frisch fühlte sich die Luft an. Naja, wenigstens schon einmal Sonne. Bernd 2 würde erst gegen Mittag in Narbonne eintreffen. Also beschlossen wir, in die Stadt zu fahren. Eine Sitzgelegenheit in der Sonne an einem Café war schnell gefunden und wir genossen unseren ersten französischen Kaffe.

Bis mittags die Zeit am Café zu vertrödeln, war uns allerdings auch zu langweilig. Deshalb machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Strand. Q und Fahrer Am Strand von Narbonnemußten natürlich direkt auf ihre Geländegängigkeit getestet werden. Also wurde die Q auf den Strand gefahren. Das ging auch ganz gut, bis der Sand tiefer wurde. Plötzlich fing das Moped ganz schrecklich an zu schlingern, was mich doch direkt dazu brachte, die Fahrt zu stoppen. Nachdem ich genug Meerblick genossen hatte, startet ich mein Moped, gab leicht Gas, ließ die Kupplung kommen und mit einem hohlen Ploff verweigerte mir die Q die Arbeit. Ich hatte den Motor abgewürgt. Na sowas. Ein Blick nach hinten zeigte mir den Grund. Das Hinterrad war ziemlich tief in den Sand abgesackt. Also wieder gestartet, den Hahn aufgedreht und die Kupplung kommen lassen. Diese Mal schaffte sie es. Langsam schlingernd setzte sie sich wieder in Bewegung und ich wühlte mich erfolgreich aus dem Sand. Nach diesem Geländelehrgang für Arme fuhren wir zum Bahnhof zurück um Bernd 2 nicht zu verpassen. Er lies auch nicht mehr lange auf sich warten.

Nun waren wir endlich komplett und die Anfahrt nach Almeria wurde besprochen. Die ursprüngliche Idee, über Andorra - Tortosa, zu fahren wurde aus Zeitmangel schnell verworfen. Damit die Fahrt bis Almeria nicht ganz so öde wird, schlug Michel vor, unterhalb von Perpignan einen Schlenker an der französischen Küste entlang zu fahren. Gesagt, getan wir fuhren die Strecke und bereuten es nicht. Eine schöne kurvige Strecke in der Felsenküste am Meer entlang. Etwa bei Figueres stießen wir auf die Autobahn. Ab hier war die einzige Abwechslung das ständige Zahlen an den Mautstellen und das defekte Tacho an Johannes Q. In Benicarlo suchten wir uns ein Hotel. Benicarlo ist so eine typische häßliche nichtssagende spanische Touristenstadt. Total verbaut mit langweiligen Hochhäusern. Zum Übernachten reichte es aber. Am Abend suchten wir uns noch ein Restaurant. Das Essen war eigentlich in Ordnung, nur meinte es der Besitzer mit uns etwas zu gut. Scheinbar um uns einen gefallen zu tun, legte er extra für uns deutsche Musik auf. Schlager und musikantenstadlähnliche Rumtata-Musik. Irgendwann reichte es Bernd 1 und drängte uns zum Aufbruch. Der Besitzer wollte uns noch überreden, ihn auch wieder am nächsten Tag zu besuchen. Wir mußten jedoch ablehnen, weil wir ja da schon unterwegs nach Marokko wären. Irgendwie wollte er uns nicht so recht glauben, dass wir nach Marokko unterwegs waren. Egal! Unseren anschließenden Strandbesuch brachen wir auch wieder schnell wegen der unwürdigen Temperaturen ab und genossen noch ein letztes Bier im Hotel in Gesellschaft von spanischen Rentnern, die wohl sowas wie den "Ball der einsamen Herzen" veranstalteten.

Der nächste Tag war wieder eine elendige Fahrt über die Autobahn nur unterbrochen von Mautstellen und zwei Abstecher in das spanische Hinterland, um erfolglos einen BMW-Händler zur Tachoreperatur zu finden. Die Autobahnfahrt durch Andalusien zwängte einem übrigens den Eindruck auf, dass ganz Andalusien nur aus Sand in den verschiedensten Zuständen und aus Plastikplanen besteht. Riesige Gebiete waren mit Plastikplanen zu Treibhäusern umfunktioniert worden. Im Gegenlicht hatte das wenigsten seinen Reiz. Es glitzerte schön. In Almeria angekommen buchten wir erst einmal unsere Fährplätze. Anschließend wurde auf der Q von Bernd 1 noch ein neuer Hinterreifen aufgezogen. Den Rest der Zeit verbrachten wir mit Abendessen und anschließendem Warten, auf die Fähre gelassen zu werden. Der planmäßige Abfahrtstermin verschob sich doch um einiges wegen irgendwelcher Reparaturen.

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Text: M. Willems
Bilder: B. Hölmer, M. Willems
(C) TMS Thys Moped-Seite 20.05.2003